Rennbericht Nr.2: Beate :-)

Zurück im kühlen Deutschland wird es Zeit für warme Gedanken :-)…Hier mit etwas Verzögerung mein Rennbericht:

Der Tagesstart

3:45 klingelte der Wecker – nach ein paar Toastbrotscheiben und meinem Dinkelgrießbrei (Geheimrezept!:-) ging es mit meine Beachcruiser ab zur Wechselzone. So schön! Es war noch dunkel, aber die Spannung in der Luft war mächtig zu spüren. Die Massen strömten zum Bodymarking. Alles hell erleuchtet und die ersten Hubschraubergeräusche waren zu hören. GÄNSEHAUT! Special Needs Beutel abgegeben, Bodymarking, Wiegen und dann zum Rad. Luft aufgepumpt, alles gerichtet, einmal tief Luft geholt und dann ein ruhiges Plätzchen zur Fokussierung gesucht. Leider habe ich Mick und auch Nicole nicht mehr gesehen. Dafür Arnaud, den ich noch mit der Vaseline geholfen habe. Dann fiel schon der Startschuss für die Pros…puh! Dann leerte sich etwas die Wechselzone, die Männer gingen zum Start. Noch ein Stoßgebet gen Himmel, eine dicke Vaselineschicht aufgelegt, beide Badekappen und Brille geschnappt und ab zum Schwimmstart.

Das Schwimmen

Ab ins Wasser. Ich habe mich ganz rechts außen positioniert, da ich nach rechts atme. Ich wollte so wenig wie möglich von der Waschmaschine sehen. Aber das war schon ein Gerangel vor dem Start! Die Surfer hatten eine Menge zu tun den Haufen im Griff zu behalten…Und dann fiel schon der Kanonenschuss – schnell die Uhr aktiviert und ab ging’s! Ich bin gut weg gekommen. Und ganz rechts geschwommen. Was mir einige Begegnungen mit den Bojen eingebracht hat und auch einmal mit einem Surfbrett – als Reflex bei der Kampfrichterin entschuldigt: Sie hat aber nur gelacht und gemeint ich sollte doch weiter schwimmen :-). Aber im Ganzen war das wieder eine Prügelei! In Zukunft würde ich gern in die Statuten aufnehmen, dass sich die Frauen doch bitte die Nägel kürzen sollten. So habe ich einen fetten Kratzer quer über meine Wange abbekommen…und einige Schläge und Tritte und Griffe an Schultern und Beine. Aber ich bin ohne Panik durchgekommen. Allerdings haben mich nach etwa 1,5 km die Kräfte etwas verlassen. Keine Ahnung warum, ich hatte mich eigentlich gut gefühlt. Bis zur Wende musste ich dann etwas kämpfen. Der Rückweg ging etwas besser, aber ich habe schon viel Kraft investiert. Und am Ende war die Zeit dafür OK. Mehr aber auch nicht.

Fazit: Gut positioniert, keine Panik, aber ich kann das schneller.

Das Radfahren

Der Wechsel hat relativ schnell geklappt und ab ging es aufs Rad. Schuhe an und zu und schon habe ich die ersten Rufe gehört! Totti, Marc, Rebecca und Thorsten haben mich erkannt!So schön! Mit einem Lächeln ging es auf die Radstrecke. Hoch auf den Highway und erst mal Richtung Kuakini. Da habe ich schon gemerkt: Ich habe keinen Saft in den Beinen. Den Kuakini hoch zur ersten Wende konnte ich nicht ganz die angestrebten Watt treten. Da habe ich mich aber noch beruhigt und gedacht, dass ich mich erst mal einfahren muss und es schon werden wird. Dann die Palani hoch, bei Hannes vorbei und auf den Highway gen Hawi. Da war sehr schnell klar, dass ich keinen guten Tag erwischt habe. Die angestrebten Watt konnte ich nicht annähernd treten. Ich habe zwar ständig überholt und Plätze gut gemacht, aber das Gefühl stimmte nicht. Ich habe mich dennoch wie geplant regelmäßig verpflegt und an jeder Station gekühlt. Nach Hawi hoch, die Wende und zurück. Der Wind blies, oft ziemlich stark und ich dachte mir: gut! Der Wind ist mein Freund und ich komme damit eigentlich immer gut klar. Und ich wollte versuchen auf dem Rückweg vielleicht doch noch etwas mehr Gas zu geben. Aber keine Chance. Die Kraft kam einfach nicht. Trotz regelm äßiger Kühlung wurde es sehr warm unterm Helm und mir wurde etwas schwindelig. Ich habe mich dann an Schildern und Büschen orientiert, um feste Punkte zu fixieren. Das ging dann etwas besser.

Trotz der Gewissheit, dass ich diesmal keine super Radzeit fahren werde, habe ich es genossen! Die Lavafelder, der Blick auf das Meer, die Blumen, die Volunteers und das Gefühl bei DEM Rennen zu starten war einfach wunderbar!!!

In diesem Jahr wurden auch immer wieder Karten verteilt und einmal fuhr eine Kampfrichterin neben mir und stoppte die Zeit meines Überholvorgangs (25sek sind erlaubt)! Krass, das hatte ich noch nie! Das war aber ganz lustig, da sie sehr streng geschaut hat und ich etwas unsicher war, aber der Motorradfahrer mir zugezwinkert und heimlich Zeichen gegeben hat, dass alles ok ist. Da musste ich lachen. So klasse!

Am Popo-Beach habe ich dann mal auf die Uhr geschaut – die Zeit wird vielleicht doch nicht ganz so schlecht wie befürchtet. Also gut zugeredet, dass ich es gleich geschafft habe und ja noch der Marathon kommt :-). Nach 5:31 war ich wieder zurück in der Wechselzone.

Fazit: Keine Beine gehabt – ist manchmal einfach so – dafür war die Zeit noch gut: Da ist mehr drin!!! Aber: Keine Panne, kein Defekt, keine Magenprobleme: LUXUS!

Der Marathon

Der zweite Wechsel lief wieder ganz gut und glatt. Gels in den Anzug gequetscht 🙂 und los. So viele Leute an der Strecke! Und da habe ich wieder meinen Namen gehört! Totti und Marc! Und an der Ecke zum Kuakini auch Ralf, auf der Hualalei dann Rebecca und Thorsten und an der Ecke zum Alii Drive dann die Ryzon-Truppe! So KRASS!!! Da lag „Beate“ auf dem ersten km in der Luft! Und trotz der Enttäuschung über den Radpart war ich so glücklich!!!

Und mit einem Lächeln im Gesicht ging es Richtung ersten Wendepunkt. Ganz schnell war wieder klar: Hier ist nichts flach!!! Also entweder versuchen mit hoher Frequenz die Hügel ruhig hoch zulaufen und dann mit etwas mehr Tempo runter. Das hat eigentlich gut geklappt. Aber: Es war heiß wie Bolle!!! Also Eis, Eis und nochmal Eis. Dazu Schwämme! Ich war komplett nass! Aber ich fühlte mich ganz gut und konnte in etwa das Tempo halten. Das hat Spaß gemacht! Und schnell war die erste Wende da. Und zurück ging es gen Stadt. Da habe ich schon die ersten Frauen eingesammelt, die mich am Anfang mit hohem Tempo überholt haben. Das war für mich super, da das im Laufen bei mir ja nicht so oft passiert.

Zurück in der Stadt wieder an den Massen vorbei. Die 3. Frau kam mir entgegen und auf der Palani dann Frodo. Ich habe geklatscht und ihm etwas zugerufen: Er hat mich angeschaut, mit den Schultern gezuckt und ich bilde mir ein hinter der Brille ein paar Tränen gesehen zu haben. Oh je. Er tat mir total leid! Wie ein Häufchen Elend!!! Aber irgendwie hat mir das sehr viel Motivation gegeben: Ich bin nicht die einzige mit einem nicht perfektem Tag…also los. Weiter. Dann bei Hannes vorbei! Soooo klasse!!!! Durch das jubelnde Spalier gelaufen und am Ende mit 4:30er Tempo! Oh Gott! Nein! 🙂 Gebremst und weiter.

Aber dann wurde es einsam. Und wellig. Und heiß. Und schwer. Die Kilometer bis zum Energy lab zogen sich dahin…zäh. Der Asphalt war heiß. Die Sonne erbarmungslos. Es gingen immer mehr Leute. Engel und Teufel meldeten sich auf meinen Schultern…Aber weiter. Immer weiter.

Irgendwann habe ich dann sie Sonnenkollektoren gesehen. Ab diesem Zeitpunkt ging es wieder besser! Ab ins Lab! Und da gab es diese herrlichen, riesigen, eiskalten Schwämme. 🙂 Ich habe sie mir überall hin gesteckt 🙂 Nur stand da grad der Fotograf, der sich köstlich über mich amüsiert hat 🙂 Wende im Lab. Bei der special needs station neue Gels gebunkert und weiter, immer weiter aus dem Lab raus. Und wieder rauf auf den Highway. Noch 10km. Die Sonne stand noch nicht so sehr tief…vielleicht schaffe ich es doch noch als daylight….also alles mobilisert, gut verpflegt, Eiswasser wann immer möglich über den Körper, mir einen Laufpartner gesucht, mich an seine Fersen geheftet und weiter, immer weiter. Dann versucht bei den Stationen durchzulaufen. Ich könnte es noch schaffen! Noch 5km! Weiter! Bei Hannes vorbei! Jürgen lief laut rufend neben mir her – so klasse!!! Durch das Spalier und Tempo aufgenommen. Das ging plötzlich super! Mit 4:45 die Palani runter. Die Leute haben geklatscht und gerufen, der Sprecher an der Palani-Ecke rief mir zu, das ich ins Ziel fliegen würde. Da entdeckte ich noch eine Frau vor mir: Fixiert, ran gepirscht und mit Tempo überholt. Die Zuschauer riefen und feuerten an. GÄNSEHAUT! Dann Rebecca und Thorsten und ich hatte schon Tränen vor Freude in den Augen! Das Ziel! Und es war noch nicht dunkel, Dämmerung ja, aber noch nicht dunkel :-). Dieser Zieleinlauf ist MAGISCH!

Und ich bekomme nie mit, welche Schwierigkeiten der Sprecher mit der Aussprache meines Namens hat 😉

Mick stand im Ziel und wartete auf mich – so schön! Ich war kaputt…dann ein Blick auf die Uhr. Ich konnte es nicht fassen..Trotz nicht so gutem Schwimmen und Radfahren Kona-Bestzeit! Krass!!!

Fazit: So glücklich! Alles vergessen auf der Finishline! Und Ihr müsst unbedingt mal hin! Es ist einfach mystisch, glaubt mir das! Das kann man nicht beschreiben!

Aber: So kann ich das auch nicht stehen lassen 😉

DANKE Euch allen für das Mitfiebern, Daumendrücken, Mitreisen und Miterleben! So schön mit Euch!!!

14.10.2017 – Rennbericht Mick

So Ihr Lieben

Es ist soweit, der Muskelkater in den Fingern vom Grüssen der Leute am Streckenrand ist vorbei und ich kann nen kleinen Bericht über einen der schönsten Wettkämpfe meiner Triathlonkarriere. schreiben.

Als erstes möchte ich ALLEN VON EUCH für die tolle Unterstützung und gute Worte Danken. Es tut mir auch leid, dass ich nicht jeden Tag fleissig den Blogg geschrieben habe. Ich gelobe aber Besserung in der Zukunft. Das ist wie mit vielen Sachen im Leben, beim ersten Mal stellt man sich bisschen blöd an, aber man(n) wird mit der Zeit besser.

Besonderen Dank an meine Eltern und Bruder für die Zeit hier.

An „Tante“ Beate dafür mich an die Hand zu nehmen und Totti Spielberg für die super Zeit.

Und Rebecca und Torsten für super anfeuern und die Super Bilder vom Laufen.

 

Eigentlich muss ich die letzten paar Tage vorher noch erwähnen. Hatte mir kurzfristig nämlich noch schnell etwas Husten und Halsweh gegönnt und an manchem schwachen Moment gar an ein 16:59:59 h Rennen gedacht. Notfalls halt mit dem Kopf unterm Arm, aber ich werde am 14.10.2017 um 7:04:59 Uhr in der Bucht auf den Kanonenschuss warten.

Das einchecken am Vortag lief top. Die Organisation war einfach super. Da haben die Jungs sich nix lumpen lassen. Man hatte einen eigenen Vol…Volen….Voleunt…. HELFER… der einen die Wechselzone erklärt hat. Wie man rein kommt, wo das Rad steht, wo die Beutel hängen und einfach alles. WAHNSINN….das erste Mal das ich wirklich voll im Bilde war. – Ein krasses Gefühl so informiert zu sein. Könnte ich mich dran gewöhnen.

Auf dem Rückweg in die Wohnung noch kurz im Lava Java ein Lava Java Shake rein gehauen und ne Pizza gegessen. Das dann noch mit ner Portion Nudel supplementiert und ich war parat fürs Bett. Um 8 Uhr Abends.

Um 3 Uhr ging der Wecker. Krass….7 Stunden vor ner LD geschlafen und das allererste nach dem Aufwachen war…..Ratet mal….das wichtigste am Rennmorgen 😉

Wenn ein Tag so anfängt kann nix schief gehen.

Meine 6 Scheiben Toast mit Honig rein gedrückt, dazu zwei Kaffee.

Den Pre-Race Beutel fertig gemacht und um 4:45 ging es dann los Richtung Bucht.

Meine Eltern haben mich raus gelassen und das Auto geparkt.

Ich bin dann Richtung Body Marking gewandert….Musik im Ohr und „Tage wie Dieser“ gehört. OMG….ich werde doch nicht anfangen zu heulen.

Aber man hat sich Jahre lang den POPO aufgerissen, triumphiert, gelitten, gehofft, geflucht und oft am Boden gelegen. Alles um sich für Hawaii zu qualifizieren und plötzlich ist es 5 Uhr morgens…..2h Stunden vor dem Start und man steht hier in der Reihe mit den besten Athleten dieses Sports.

Einfach ein krasses Gefühl, dass man nicht in Worte fassen kann einfach ein Privileg ist, es erleben zu dürfen.

Nochmal die Taktik durchgehen……SPASS HABEN und DAYLIGHT Finisher wäre ein Traum. Schwimmen nach ganz außen, Rad rollen lassen und den GA1 Samstagslauf und……LÄCHELN

Das Body Marking ging dann Ratz-Fatz und ich stand in der Wechselzone.

Ab ans Rad, Luft auf die Schlappen, Energie und Wasser montieren. Helm und Brille festmachen. Garmin kontrollieren….FERTIG….das war es….

„So ZORA…wenn ich gleich komme Rocken wir das hier. Du bist mit Abstand die Schönste hier und das obwohl die nicht mal geputzt bist“

Raus aus der Wechselzone, kurzer Stop am Dixi, weiter zu meinen Eltern und meinem Bruder und den Einteiler hoch. Speed Suit drüber. Kappe und Brille in der Hand.

Oh SCHEISSE…..60 min zum Start!!!!!!!!!!!

Langsam in die Wechselzone zurück und mich bei die Masse der Athleten gestellt.

Frodo stand direkt vor mir und machte sich warm und ging dann Richtung Einstieg.

BANG….und die Profis waren auf dem Weg….kurz später die PRO Mädels…

Jetzt öffneten sich die Tore und man konnte ins Wasser steigen. Uff….krass….das fühlt sich kalt an, war das immer so????

Man konnte die Strecke bis zur Wendeboje sehen. Alle 250m eine Boje. Passt.

Habe versucht nach außen zu schwimmen in der Hoffnung, dass es dort nicht so voll ist.

naja…scheint so als ob ich nicht der Einzige war, der diese grandiose Idee hatte.

ich trieb also grob in der Mitte des Feldes in 2. oder 3. Reihe. Als ich mich nach 5min umdrehte….OMG….mindestens 20 Reihen dahinter….SCHLUCK…

Was nun??? Zurück?? Nach außen???

Ok MICK….kurz zusammenfasen.

Das ist der 14.10.2017. Das ist der Pazifik. Die Inselgruppe heißt Hawaii. Du warst vor gefühlten 100 Jahren mal Schwimmer und bis zur ersten Boje könntest gar mit den Profis schwimmen. SCHLUSS MIT ZWEIFELN und schlieslich hatte ich Beate ja nur versprochen vernünftig Rad zu fahren und LANGSAM los zu laufen. Vom Schwimmen war da nie die Rede. ALSO…..5 min TO GO….der Kumpel neben mit Frage, was ich schwimmen würde.

„Breast Stroke and a 2:19 h, to enjoy every fucking second”

5….4…3…2…1….BANG

Kopf runter, Kontrolliert aber hart ziehen, jeder Armzug mit nem guten Kick noch mehr Bums verpasst. JJJJAAAAAAAA so muss sich das anfühlen.

Tritt links, Schlag rechts, der vor mir hätte halt aussen Starten sollen und drüber…“Auswärts sind wir asozial“…WOW…Boje 1…..mal Peilung nehmen….Krass….da sind kein 30 Leute vor mir und ich bin Teil der breiten Spitze….Wie geil ist das denn. So nun einreihen und sauber schwimmen….überall Fische….wie im Aquarium….HAMMER….das ist das Paradies….Du schwimmst grade bei der WM, der Start ist vorbei und es LÄUFT EINFACH.

Das bisschen Treten und Schlagen gehört dazu.

Nach knapp 600m merkte ich dann, dass ich durch den Speedsuit unter beiden Armen Scheuerstellen bekommen. Hab versucht den Einteiler drunter zu richten und musste kurz gleiten…klappte nicht. Egal…dann brennt das eben heute ein wenig.

Die Wende war ziemlich ruppig. Dann zurück auf die Bucht gezielt….So ein Mist….50% ist schon vorbei. Das brennen des Suits war nervig aber durch das Adrenalin halb so schlimm.

Fühlte sich an wie tätowieren. Alles halb so wild.

Die letzten 500m wurden nochmal hart und es gab viel Klopperei im Wasser.

Aus dem Wasser raus….1:00:13 stand dort…KRASS…für ne geplante 1:10 war das schon nicht schlecht.

Speedsuit aus….Duschen….nochmal duschen…und duschen. Weg mit dem Salzwasser.

beutel und ab ins Zelt….OMG…das ist ja schlimmer als Weiberfastnacht aufm Altermarkt.

Absolut kein Platz. Speedsuit in den Beutel und dann hin und her gelaufen um Vaseline zu suchen um meine Scheuerrstellen an den Armen zu bearbeiten. Da Vaseline drauf, Sonnblocker auf die Arme und zum Rad. Rad raus und ab auf die Piste….

 

Die ersten km in Kona sind durch die Masse kompliziert. Echt voll und gefährlich.

Die Abfahrt bevor man den auf den Highway hoch fährt war etwas kriminell.

Alles > 60 kmh, auf ner amerikanischen Strasse (ähnlich wie die Strassen in Köln 1946) aber alles gut gegangen.

Ab auf den Highway. Kopf runter, Tempomat auf 215 W und rollen lassen.

Lief gut, aber wurde ziemlich oft überholt. selbst an den Wellen. Habe da versucht max 280W zudrücken. Schon irgendwie ein komisches Gefühl.

Ab und an kamen einige Zeitfahr Gruppen von hinten wo die Jungs wirklich gelutscht haben.

Hatte kurz vor mich zu ärgern….ABER…..FOR WHAT?????

 

Anfangen zu essen und habe dann bei km 30 festgestellt, dass ich die Gels von High5 wohl nicht vertrage. Hatte wieder das gleiche Bauchweh wie in Klagenfurt. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.Mist…und nun???

Naja…testen wir heute mal die Produkte von CLIF. Die Bars fand ich ja eh lecker.

 

Habe dann meinen Rhythmus für die Wellen gefunden. Hoch 250-300W max, runter bei 150-180W rollen lassen. Essen wenn es hoch geht, runter klein machen.

nach 50 km bin ich plötzlich wie vor die Wand gefahren. Da ist er….WIND…..GEGENWIND.

Bis dato war das zwar wacklig aber der Wind kam von der Seite. Nun ab es alles von vorne. 260W bei 25 kmh….Oh man..krass.

Was aufbauend war, war die Tatsache das die Schlange an der Penalty Box länger was als die auf dem Damenklo am 11.11.

Die Referees waren wirklich scharfe Hunde. Der Kurs ist gefährdet aber die Jungs haben hart durchgegriffen. SUPER!!!!!

An der Kreuzung nach Hawi wurde es etwas besser, oder es lag an der Tatsache, dass es einfach Bergab ging.

Nach Hawi rauf, wurde es dann wieder harzig. Gegenwind bergauf und da habe ich kurz drüber nachgedacht, das Lutschen doch eigentlich gar nicht so schlecht ist….FUCK….hätte ich mich doch mal an die Gruppe dran gehangen 😀

nein spass….also so klein wie es geht auf dem Auflieger und Kurbeln….Kurbeln….Kurbeln….aller Schmerz geht vorbei….GESCHAFFT…Wendepunkt….

 

„nur noch zurück“ oh man…schon wieder 50% vorbei…

Und dann begannen die einsamsten und gleichzeitig schönsten WK Kilometer meiner Karriere. Hart, anstrengend und sehr sehr heiss aber HAMMER.

Jede Station gekühlt mit Wasser und ab km 130 fing es an die Leute einzusammeln.

Ein geiles Gefühl….einen nach dem anderen kassiert.

Bei 140 musste ich kurz anhalten. ich habe an einer Station den Müll nicht entsorgt und die Flasche in der Hand und wollte die bis zur nächsten in den Einteiler stecken. Flupp….war der Einteiler bis zum Bauch auf und ging nicht mehr hoch weil ich wohl durch die ganze Cola und Gels ziemlich fett geworden bin. Hatte was von Fallschirm. Bei dem Wind keine Chance das bei dem Wind zu schliessen. Also Stop.- Zu gemacht und wieder Fahrt aufgenommen.

Die letzten 40 km waren dann mit dem Gegenwind anstrengend. Habe da auf die Uhr geschaut und schon gedacht….uff…wenn das so läuft, dann kann das ne 5:10er Radzeit werden. Krass….kurz rechnen….1 h schwimmen plus 5:10 h Rad…plus 10 min Wechsel. macht eine SUB10 selbst bei nem 3:40er Marathon…..3:40 ist ein 5:15er Schnitt pro km.

„Like a Walk in the Park“

„AN TAGEN WIE DIESER…WÜNSCHT MAN SICH UNENDLICHKEIT“ und plötzlich hatte ich Tränen in den Augen….das Panorama der Lavafelder….die Sonne….und die Stille….

und schon war der Rad Split vorbei…ab in die Wechselzone. Wieder ganz entspannt.

Und wieder Vaseline gesucht. Da war ja noch was.

 

Raus aus der Wechselzone, Mama, Papa und Andy zugelächelt. Und Beate vor Augen gehabt…..“MICK….GAAAAANZ LANGSAM“

Ok, alles klar…hatte ja den GA1 MASTER-PLAN im Trikot.

Nach der ersten Kurve stand Rebecca mit Torsten und habe super angefeuert. Oh man ist das heiss hier.

Ganz locker 4:35-4:40 gelaufen. Die ersten WALKER überlaufen. (und innerlich gelächelt…“Ihr seid keine schlechten Läufer, einfach nur dumme Radfahrer“) und es ging nur nach vorne. Es gab wenige die überholten, aber ich lief an mehr und mehr Startern vorbei….SOOOO geiles Gefühl.

Ratz Fatz waren die ersten 15 km vorbei und es ging hoch auf den Highway. Auf der Palani kurz gegangen da es einfach nicht effizient war zu laufen. Zu steil.

Dann wieder Pace aufgenommen, wegen der Hitze aber beschlossen in JEDER Aid station zu gehen und zu Kühlen, zu trinken.

Dadurch ist mein km Zeit dann auf grob 4:55 gestiegen. Dafür aber wieder richtig entspannt.

und mit dem breitesten Lächeln gelaufen.

Die Tiefpunkte habe ich mit „Tagen wie dieser“ weg gesungen. Besonders laut ab dem Energy Lab welches dem Ruf wieder alle Ehre gemacht hat. „HOTTER THAN HELL“

Einfach so was von heiss.

ABER……and Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit. Und schon war ich wieder auf dem Highway…..“JUST 8.3 Miles to GO“

Wieder von Station zu Station gehangelt und plötzlich war ich schon an der Palani.

Das steile Ding runter und jedem Kind abgeklatscht. Jetzt nach links…..da vorne rechts…..jetzt nach rechts auf den Ali’i Drive….OMG…..nur noch grade laufen.

Zielkanal…….YEAHHHHHHHH das war es!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Kurz Lage checken…..es ist noch hell…..DAYLIGHT finish geschafft…..es ist noch keine 17:05 Uhr….SUB10 sollte auch noch gepasst haben….Krass

Alles so unreal….was war das denn für ein WK??? so schnell vorbei, hat ja garnicht weh getan….Naja….die Scheuerstellen sind und der blaue dicke Zeh durch den Palani Downhill sind ja Signalrauschen. Einfach Hammer.

Bisschen Essen, Massage und Beate in Empfang genommen.

„AN TAGEN WIE DIESER…WÜNSCHT MAN SICH UNENDLICHKEIT“

Noch 2 Tage…

Aloha Ihr Lieben,
so langsam weicht das Lächeln aus einigen Gesichtern hier am Alii drive in Kona und die Luft liegt voller Wettkampfspannung…
Nur noch einen Tag…Das Zieltor und die Wechselzone werden grad aufgebaut…puh…??Ich bin etwas nervös und angespannt…arme Totti!!!??
Zeit DANKE zu sagen. Und ich weiß gar nicht recht wo ich anfangen soll….Egal wie es am Samstag wird: ich bin so dankbar für dieses Saison! Ich habe alle Ziele erreicht, vor allem hatte ich unglaublich viel Spaß!!! Im Training und in den Wettkämpfen! Jetzt ist alles Belohnung und genießen. ?Was nicht heißt, dass ich nicht alles geben werde ? ;-)!!!
Vor allem Danke an Wolfram, er hat es geschafft, dass ich mich in dieser Saison deutlich verbessern konnte! So KRASS! Das Training war so super, nie langweilig und ich hatte (bis auf ein paar harte Intervalle??) immer total viel Spaß! Auch Danke an Erik Felsner, der nie die Zuversicht aufgibt, dass ich vielleicht doch nochmal schwimmen lerne.?
Vielen lieben Dank an meine treuen Trainingspartner Christoph, Christoph, Sascha,Holger, Mick. An die so schönen Trainingslager mit den Tricolognies, mit Moritz, Stefan, Gero auf Mallorca. Mit Laurent und Christophe in Grenoble und Vichy – MERCI!
Vielen lieben Dank an Luisa für die goldenen Hände (die hier so fehlen!), für die geduldige Totti hier (DANKE für den tollen Support)!
DANKE an meine Familie und alle meine Freunde, die mitfiebern, Daumendrücken und so geduldig mit mir sind und mir trotz oft fehlender Zeit die Treue halten!
Danke auch an Sven von campana, der mein Rädchen startklar gemacht hat???
Ich habe sicher noch einige vergessen….?
Ihr seid alle am Samstag in meinem und mit im Meer, auf dem Highway und im energy lab!!!
Ich bin nervös, aufgeregt und habe Zweifel. Aber: ich freue mich auch RIESIG!!!!
Und ich bin so dankbar, hier sein zu dürfen, gesund zu sein, mir diese Reise leisten zu können, mir das zuzutrauen und euch an meiner Seite zu haben! So wunderbar!
Liebe Grüße vom anderen Ende der Welt.
Eure Beate
PS: grad auf dem Weg zurück zum Hotel hatte ich Tränen vor Aufregung und Freude in den Augen, die kaum zurück halten konnte…Das ist so krass hier!!!

Noch 3 Tage…

Aloha Ihr Lieben,

die Aufregung steigt, aber die Vorfreude noch mehr!!!

Heute früh stand die letzte Beckeneinheit an…also früh aus den Federn und ab zum Pool! Dort hat mich Markus Fachbach von unserem Swisside Treffen erkannt und wir haben kurz gequasselt – so nett!!! Frodo mit Fotograf war auch da und auch die eine oder andere Profifrau. Dazwischen hawaiianische Omas und Opas bei der Wassergymnastik mit Musik. Sooo schöne entspannte Stimmung!!!

Dann heim und 30km locker Rad. Bei recht viel Wind heute. Da haben mich Frauen mit einem Affenspeed überholt…oh je…??

Auf dem Highway einen älteren Herrn getroffen, aus Utah. Startet in diesem Jahr zum 18.Mal – Krass!!!

Dann heim und schnell wieder los zur deutschen Wettkampfbesprechung…volles Haus!!! So viele deutsche Starter! Und wir Tricolognies dazwischen 🙂

Jetzt noch einen Kaffee und Dehnen und Abendessen. Und mal früh ins Bett. Morgen ist Ruhetag!

Einen wunderbaren guten Morgen aus dem Paradies!❤

Eure Beate

PS: Schaut mal, ich finde meine Nummer wunderschön! 🙂

Noch 4 Tage…

Aloha Ihr Lieben,
ab sofort bin ich ein Kona-Athlete! Ich habe heute mein Armband geholt! Ich freue mich total auf das Rennen und bin einfach glücklich!
Aber von vorn: Heute gab es zum letzten Mal etwas Tempo für die Beine. Früh einen 10 er mit Lauf – ABC und ein paar Intervallen. Ging prima! Obwohl es heute echt richtig heiß war…puh! Und meine Knie etwas weh taten…Aber da ist nichts,normale Tapererscheinungen. Kenne ich schon .
Dann lecker Frühstück und zur Wettkampfbesprechung von Hannes: mit Lubos Bilek, Thomas Hellriegel, Faris Al Sultan und Ralf Scholt. Das ist immer echt klasse! Viele Tipps, super zum runter kommen und einstellen auf den Wettkampf!
Dann ging es zur Anmeldung. Sooo schön! Und während ich wartete sprach mich ein Herr an, dass ich großes Glück habe und ein goldenes Ticket von Oakley gelöst habe und drückte mir ein goldenes Kärtchen in die Hand. Ich wäre eine von 100. Viele schauten mich etwas neidisch an und ich wusste gar nicht was los ist.
Nach der Anmeldung sind wir zum Oklay-Stand und ich habe eine dieser super neuen Brillen mit MP3, Watt etc bekommen!KRASS!!!
Dann haben wir noch bei Ryzon vorbei geschaut und ein wenig erzählt und den Stand bewundert. Klasse!
Dann zurück und ab aufs Rad für die letzten Intervalle. Die liefen wieder gut. Ich freue mich RIESIG! Und ich glaube,ich bin bereit!
Zurück, schnell geduscht, ein Bagel in den Mund und ab zur Nationenparade! Leider hat es etwas geregnet, aber macht nix. Ist ja warm. Wir sind dann mit super Stimmung durch das Hannes – Team durch die Stadt gezogen. Das ARD Morgenmagazin war auch da und wurde extra begrüßt (schaut mal rein!)
Jetzt gab es eben ein Tricologne – Treffen im Lava Java zum Abschluss dieses herrlich vollen Tages! Aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich total müde bin und am Abend immer wenig sozial…die Erlebnisse hier sind doch ganz schön viel und müssen am Abend immer erstmal verarbeitet werden 🙂
Habt alle einen tollen Start in den Tag!
Liebe Grüße vom anderen EWnde der Welt,
Eure Beate